Bahnt sich da für den FC Bayern München ein Problem an oder ist es ein ganz normaler Vorgang? Der Meister würde gerne mit dem Coach verlängern, doch der Iberer setzt derzeit zumindest noch andere Prioritäten. Er habe noch ein gültiges Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2016, erwidert der Spanier ungewohnt wortkarg auf Nachfrage. Muss man sich als Bayern-Fan um den Verbleib des charismatischen Trainers sorgen?
Guardiola will bis zur nächsten Saison warten
Fragt man den Coach der Bayern allerdings, bis wann er noch warten möchte, um mit seinen Vorgesetzten zu reden, kommt doch noch etwas: „Bis in die zweite Jahreshälfte 2015“ – oder anders ausgedrückt: Bis zur nächsten Saison. Bereits früher hatte Guardiola wiederholt erklärt, dass „es ein Traum ist“, für die Bayern zu arbeiten. Und dass er es als große Herausforderung betrachte, für München tätig zu sein. Dies klingt nicht nach Abschied. Warum also zögert der Iberer?
Bayern kennt wohl die Antwort – und bleibt gelassen
Beim FC Bayern München kennt man offenbar die Antwort auf diese Frage und bleibt demonstrativ gelassen. Man werde wieder mit dem 44-Jährigen nach der laufenden Saison sprechen, erklären die Verantwortlichen an der Säbener Straße. Der „kicker“ mutmaßt deshalb, dass Guardiola warte, ob sein Team in der Champions League überzeugen könne. Dort finde für ihn die entscheidende Abrechnung statt.
Ganz falsch ist dies sicher nicht, aber ein Blick in die Vergangenheit des Trainers zeigt, dass der auch beim FC Barcelona gerne sehr lange wartet, um seinen Vertrag zu verlängern. Und es sei an dieser Stelle erwähnt: Der lange Poker machte die Katalanen regelmäßig so nervös, dass er eine saftige Gehaltserhöhung heraushandeln konnte. Guardiola weiß ganz genau um seinen „Marktwert“ und versteht es, dieses Pfund clever in Gesprächen um seine Zukunft einzusetzen – schon dadurch, dass er die entscheidenden Verhandlungen so lange wie möglich rauszögert.