Bayer Leverkusen hätte beinahe das Hinspiel des Viertelfinales der Europa League gegen den belgischen Klub Union Saint-Gilloise verloren. Vor eigenem Publikum lag die Werkself lange mit 0:1 zurück. Nach sieben Pflichtspielsiegen in Folge schien es eine Pleite zu geben. Florian Wirtz verhinderte dies jedoch. Bayer geht also nicht mit einer Hypothek in die zweite Partie. Allerdings muss die Einstellung dann deutlich besser sein.
Spielbericht: Auch Leverkusen unterschätzt Saint-Gilloise
Für die Belgier sind Duelle mit deutschen Mannschaften in dieser Zeit fast schon gewohnt. In der Gruppenphase spielte man bereits gegen Union Berlin, auf die man im Achtelfinale nochmals traf. Die Eisernen hatten den Gegner in praktisch jedem der vier Duelle unterschätzt: Die Quittung waren zwei Niederlagen, ein Remis und nur ein Sieg. Das 0:3 im Rückspiel des Achtelfinales bedeutet das Aus.
Und auch Bayer unterschätzte den Gegner. Optisch hatte die Werkself zwar mehr vom Spiel. Wirklich gefährlich kam sie allerdings nur selten vor das Tor des Gegners. Die Torschuss-Statistik von 15:8 für Bayer täuscht diesbezüglich. Die Quittung für die fahrige Art, die Partie anzugehen, folgte kurz nach dem Seitenwechsel: Victor Boniface traf zum 1:0. Der Nigerianer wird bei einigen Bundesligisten gehandelt, die einen Stürmer suchen – und der 22-Jährige zeigte einmal mehr, weshalb dies so ist.
Bayer lief dem Rückstand hinterher und hatte lange keine Idee, wie sie den Abwehrriegel des Gegners knacken sollte. Es fehlte die nötige Intensität. Erst in der Schlussphase wurde man zielstrebiger. Es zahlte sich durch den Ausgleich aus, den Wirtz erzielte (82.). In der laufenden Europa League-Saison hat er in fünf Spielen schon drei Tore erzielt und zwei Treffer vorbereitet. Er war bereits einige Male die Lebensversicherung von Bayer 04. Die Leverkusener werden hoffen, dass er dies nicht erneut im Rückspiel sein muss.